Eigentlich dachte ich ja Weihnachten und Neujahr werden dieses Mal nicht so eine Essensschlacht werden, aber weit gefehlt. Ich war hier nur am Feiern, Kochen, Essen...
Von der Ceramics Party hatte ich ja schon berichtet. Am Freitag drauf gabs einen deutschen Abend bei Monika und am Samstag war Christmas Party im Pub.
Den 4. Advent haben Isabella, Natsuki, Felix, Max, Mio und ich im Cafe Sailer begonnen. Da sassen wir den ganzen Nachmittag bei Cafe Mokka, Sachertorte und zwischendurch ner Leberkaesesemmel (mit Kaese!) in einem original Oesterreichischen Ambiente. Man konnte Brezeln und Vollkornwecken kaufen, im Radio lief OE1 und beim Blick aus dem Festern sah man nur grauen Himmel und eine Shell Tankstelle. Wenn die Bedienung noch deutsch gesprochen haette, waere die Illusion perfekt gewesen
Anschliessend sind wir dann auf eine Party an der KyuDai. Von den dortigen Sprachaustauschprogrammen organisiert. Typisch Japanisch mit Zeitlimit 2Stunden und dann war Schluss. Das Sprachwirrwar war genauso gross wie das Buffet. Pizza, Reis, Salat, Chrismaskeki, Sekt, Obst.... Verhungern musste keiner. (Auf dem Bild sind Natsuki und Mio)
Nach dieser Essensschlacht hatten wir aber noch nicht genug. Waerend einige zum Karaoke wollten sind Mio, Isabella, Felix und ich noch in einer wirklich urigen Isakaya gelandet. So eine wo sich bestimmt noch nicht so viele Auslaender hinverirrt haben und wo die Leute ihre Shoushu Flasche mit Namen haben. Wir wollten eigentlich nur was trinken aber es gehoert sich, dass man auch eine Kleinigkeit zu Essen bestellt. Und so sind Felix und ich zu unserem ersten Natto gekommen
Natto, das sind fermentierte Sojabohnen. Die riechen, wie ich finde ein bisschen nach Kaese und ziehen beim Essen lange Faeden. Die meisten Gaijins moegen das gar net. Viele Japaner essen es gerne mit Reis zum Fruehstueck. Ich war ueberrascht von der Konsistenz und dass es mir doch schmeckt. Doch nicht genug der Essensschlacht.
Heiligabend gings grad so weiter! Ich hab mit Isabella Kartoffegroeschtel und Nudeln mit Tomatensugo gekocht und dabei Weihnachtslieder "geprobt". Mit dem Essen sind wir dann zu Fred, Felix und Co in die Kueche. Ich glaub 20 Leute aus 7 Laendern auf 10qm. Freds Mutter hatte Fisch und Huehnchen gekocht, es gab Wein, Brot,Stew, etwas Taiwanesisches, Sabaionne, Plaetzle von Isabellas Mutter, Spekulatius- viel zu viel! Witzig war wieder, dass die Japaner sich sehr frueh schon verabschiedet haben und am Schluss wir Deutschen (Isabella, Felix, Monika und ich) in der Ueberzahl ware Bilder hab ich leider keine gemacht…
Am 25. war ich am Morgen an der Uni aber konnte mich dann doch nicht zum Weben aufraffen. Bin erst abends zur „Party“ wieder hin. Als ich kam waren schon alle aufgeregt, weil sie auf mich gewartet haben damit wir zusammen nach Kashii in eine Izakaya fahren koennen. Dort gabs Nabe (eine Art Hot Pot) mit Kutteln und Sashimi und viel Bier, was den Mädels ziemlich zu Kopfe gestiegen ist. Sehr, sehr lustig. Dank ein paar Überstzungshilfen von Minami bin ich einigermassen mitgekommen worum es bei den Scherzen ging. Anschliessend waren wir noch in einem Cafe und danach ist das Bild entstanden. Ein paar Mädels sind schon weg gewesen dafür waren noch Studies aus der Keramikklasse dabei. Ein sehr amüsanter 1. Weihnachtstag also.
Silvester ohne Feuerwerk
Silvester waren wir (Max, Amrei und Max, Isabella, Monika und ich) bei der Familie von Yumiko. Es war ein spannender Abend mit absoluter japanischer Gastfreundschaft, leckerem Essen und spannenden Traditionen.
Da der Jahreswechsel in Japan das wichtigste Fest ist trifft sich die ganze Familie. Trotz Namensklebern hab ich den Überblick verloren wer Bruder war und wer Cousin und die Namen merken geht ja schon mal gar net. Das wichtigste Wort war oishii…denn des Essen war extrem lecker! Es gab Schweinebraten, Salat, Dörrfische zum Knabbern, Konnyaku, Tofu, Sobanudel, und diese Teigbällchen mit Tintenfisch bzw Würstchen, …
Kurz vor Mitternacht sind wir ein Haus weiter zum Schrein und haben unseren Beitrag zu den 108 Glockenschlägen geleistet. Die stehen fuer 108 Wuensche oder Hoffungen im neuen Jahr. Im Schrein haben wir dann noch Räucherstäbchen angezündet und gebetet und dann statt mit Sekt anzustossen den Jahreswechsel verg"essen". Kein Countdown sondern besinnliches Essen von Mochi (Reiskuchen) in einer süßen Atzuki- (kleine rote Bohnen)Suppe. Zurück bei Yumiko gabs noch Gruppenfoto und Wii Spiele und viel Interessantes über Japan zu erfahren.
Eigentlich war geplant zu Sonnenaufgang auf den Berg zu steigen doch das wurde wegen der Kälte und des schlechten Wetters (Schneegraupel!!!) gestrichen. Aber wir wurden eingeladen an Neujahr doch wieder zu kommen zum Neujahresessen und um zum Schrein zu fahren.
Neujahr
Yumiko hat mich morgens abgeholt. An Neujahr gibt es eine Sake-Zeremonie. Man bekommt warmen Sake und wünscht dann ein Gutes Neues Jahr. Danach erst gibt es die Traditionellen Neujahrsspeisen. Erst mal Mochi in Fischsud mit Natto und dann die Platte mit den Speisen von denen jede eine Bedeutung hat. Die Süßkartoffelbällchen stehen zum Beispiel für Wohlstand, die Schrimps für ein langes Leben und Gobo für Glück. Ich hab leider nicht alles probieren können. Mein Magen hat nach dem Reichen Mahl vom Vorabend schon bei den Mochi rebelliert.
Es ist Tradition, dass man in Japan zu Neujahr (bis zum 3. Januar) drei Schreine aufsucht und dort betet. Wir sind also erst zu einem Kleineren Schrein in der Nähe gefahren und dann weiter zum Miyajidake Schrein, einem der bekanntesten in Kyushu. Das Strohseil (shimenawa) soll das größte in Japan sein. Rund um den Schrein herrscht Feststimmung. Es gibt Stände mit Essen und Souveniers. Am Schrein werden Orakelsprüche und Glücksbringer verkauft und man gibt die alten zurück damit diese verbrannt werden. Wegen der Kälte waren leider nur sehr wenige Frauen im Kimono gekleidet.
Am 2. Januar war ich mit Amrei und Max in Dazaifu am Tenmangu Schrein. Dem bekannstesten Schrein in Japan. Er wird zu Neujahr von mehr als einer Million Menschen besucht. Sehr beeindruckend!
Ansonsten besteht Neujahr aus Einkaufen. Wer denkt Schlussverkäufe in Deutschland sind der Wahnsinn, der muss hier her kommen. Da zu Neujahr alle Geld von ihren Eltern und Verwandten geschenkt bekommen und man frei hat, wird das genutzt um Einkaufen zu gehen. Die Läden haben reduziert und zwar drastisch und so sind 6 Einkaufstüten Durchschnitt. Auch wir haben uns in den Wahnsinn gestürzt. Unsere Schnäppchen Jagdt wurde leider durch das bewährte „one-sizu-probem“ etwas gebremst. Eine der „Happy Bags“, die es in fast jedem Laden (meistens für 10.000Yen) zu kaufen gab, haben wir uns deshalb auch nicht zu kaufen getraut.
Man kann also mal wieder nur staunen über die Japaner!
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