Freitag, 20. Mai 2011

Wilhelm-Lorch-Förderpreis



And the Oscar goes to...

Ein bisschen hat sich das letzte Woche so angefüht, aber eigentlich war es viel besser!
Ich bin eine der diesjährigen Preisträgerinnen des Wilhelm-Lorch-Förderpreises, den die gleichnamige Stiftung alljährlich zur Förderung des textilen Branchennachwuchs auslobt.
Eingereicht hatte ich meine Diplomarbeit. Ihr wisst schon die mit den Kirschblüten und so.
Und nach langen Prüfungen- wir kennen jetzt die Kriterien- bin ich nun um Ruhm und Ehre und überhaupt reicher. Aus der Begründung für den Preis weiß ich gar nicht was ich zitieren soll... soviel: meine Arbeit sei sehr durchdacht, zeuge von fachlichem und handwerklichem Können mit einem feinem Gespür für japanische Textilien und Kultur und so sei ich fähig eine ganze textile Kollektion zu erstellen.

Eine feine Sache ist dieser Preis! Die Preisverleihung fand letzte Woche im Rahmen des Forums der TextilWirtschaft statt.

Für Laien: die TextilWirtschaft ist DIE Fachzeitung und auf dem Forum ist das who-is-who der Branche vertreten. Für Kenner: schaut mal in die vorletzte oder in die aktuelle Ausgabe, da findet ihr eine Vorstellung der Preisträger und einen Bericht vom Forum. Auch online gibst ein paar Bilder.

Als Preisträger darf man mächtig stolz auf sich sein, ein schickes Kleid tragen (Danke an Luisa Cerano), einmal auf die Bühne stürmen, eine Urkunde entgegen nehmen, dinieren, Cocktails trinken und sich in Small-Talk üben. Nicht zu vergessen: über den roten Teppich laufen, sich mit den Mitpreisträgern amüsieren, sich beim Videodreh wie ein Castingstar vorkommen, eine Suite bewohnen, Spargelessen und .....
Ein paar Bilder für euch folgen:




Und für noch mehr Infos:
http://www.wilhelm-lorch-stiftung.de/foerder/pages/2011/index.html

Dienstag, 18. März 2008

Asagohan

http://de.youtube.com/watch?v=L60QOp_DPTs

Donnerstag, 13. März 2008

Sayounara!

This article is in English....With greetings to: Minami, Keiko, Hanako, Joel, Chris, Maki, Yusuke, Isabella, Felix, Sebastian, Fred, Eelisa, Shouko, Eriko, Yachi, Yuuri, and everyone else I met. I am back in Germany, after a 32hour journey, safe and sad. I just start to miss Fukuoka and you all.
More pictures soon!
Ki o tsukete!

Kimono




Ich als Mischung aus Prinzessin und Geschenk. Der Obiknoten war einfach genial! Die beiden Mädels mit den Perücken sind Keiko und Minami, Kommilitoninnen von mir. Und ich durfte Keikos Kimono tragen. Ihre Mutter hat mich darin eingepackt, was eine halbe Stunde gedauert hat. Als wir zum Schrein gelaufen sind gab es fast Unfälle: es muss aber auch ein Bild für die Götter gewesen sein, eine gaijin im Festtagskimono der zwei kleine Japanerinnen hinterherlaufen.

Montag, 3. März 2008

Pflaumenbluete oder wie ich dauernd angesprochen wurde


Blueten gucken gehen ist in Japan Tradition und alle machen es. Im Moment bluehen in Dazaifu an die 5000 Pflaumenbaeumchen. Ich hab mir das am Freitag angeschaut. Super schoen!!! Fanden leider auch die Schulklassen auf Ausflug und die Busladungen Koreaner und die Senioren, die Kameras dabei hatten die fast groesser als sie sebst sind.

Ich bin an dem Tag dauernd angesprochen worden...fast schon nervig.
Erst von ruestigen Damen, die sich mir als Freiwillige des National Museums vorgestellt haben und dann allen im Zug erzaehlt haben, dass ich aus Deutschland sei, Senshoku studiere und doch tatsaechlich zur Pflaumenbluete fahre. Ich weiss dafuer jetzt, dass 4000 Pinien in der Deckenkonstruktion des Museums verbaut wurden, es Erdbeben bis Staerke 7 standhalten sollte und die Ausstellungsraeume unterschiedlich klimatisiert werden koennen.

In Dazaifu bin ich dann, um dem Troubel etwas zu entfliehen, zu einem kleinen etwas oberhalb gelegenen Schrein gelaufen. Dort war nicht viel los, aber dann kam doch ein Paerchen und er lief zielstrebig auf mich zu "Hello I am Kendo, how are you!" Es stellte sich dann heraus, dass die beiden Englisch studieren und na ja er musste wohl vor seiner Schnitte (hotpants und highheels) angeben wie toll er ist.

Irgendwie werd ich eh gerade dauernd mehr oder weniger freundlich oder skuril angesprochen.
Am naechsten Tag in Daimyo (Tenjin) von einem Taxifahrer, der mich dabei fast noch ueber den Haufen faehrt. Was er gesagt hat hab ich nicht wirklich verstanden ( What`s your country oder so). In einem Laden spricht mich eine Koreanerin an: Excuse me I`m a stranger too, is this a good shop to buy souveniers? Und am Abend wollen mir noch zwei Damen die "Gute Nachricht" verkuenden (der angebotene "Wachturm" waere sogar in Deutsch gewesen!). Spaeter dann wurde ich noch gefragt ob ich evtl. modeln wollte. Die Dame, die mich das gefragt hat, arbeitet wohl fuer einen Hairdresser und fand meinen "look" toll.
Hab ich jemals behauptet die Japaner seien schuechtern? Sie sind endlos neugierig!!!
Dazaifu Tenmangu Schrein

Montag, 25. Februar 2008

Fotomix

Natuerlich hab ich viele Fotos gemacht...ein paar der schoensten gibts hier: Kyoto

Shikanoshima

Asakusa Tokyo


Fukuoka


Tatamiwebmaschine (Fukuoka)


Kashii Schrein (man beachte die Schuhe!) Fukuoka



Yokohama

Meiji-Schrein Tokyo


Hakozaki-Schrein Fukuoka


Shibuja Tokyo


China-Town Yokohama


Bushaltestelle Fukuoka

Getas, Hakozaki Flohmarkt Fukuoka


Kyoto (wer Honda faehrt hat Bluemchen als Abgas...cool)


Tokyo

Kyoto-Tower



Dienstag, 19. Februar 2008

Reisebericht

Ich steige mitten drin ein...Nach drei Tagen Tokyo (Bild) und zwei Naechten Yokohama bin ich

mit dem Shinkansen von Yokohama nach Kyoto geduest. (12.000Yen)Unterwegs gabs ab Gifu Schnee! Und zwar so richtig! Also etwa 40cm. Unglaublich. Ploetzlich ist Winter!Aber in Kyoto war es noch schoen. Nur ich total fertig. Ich weiss gar nicht warum, vermutlich musste ich erst mal alle Eindruecke aus Tokyo verdauen. Ich habs da etwas uebertrieben. Also relaxt im Hostel mein Buch gelesen und nur einen kurzen Spaziergang gemacht. Abends hat es dann in Kyoto auch angefangen zu schneien und es gab dann am Morgen ca. 7cm Schnee (die dann aber schnell wieder weg waren). In Fukuoka hatte es vor ein paar Tagen wohl schon geschneit. Die Japaner schuetteln alle nur mit dem Kopf. Nach dem langen Sommer gibts mal richtigen Schnee.

Am Montag ist mir irgendwann, beim Kaffeetrinken und Lonely Planet mit meinem Reisefuehrer vergelichen, bewusst geworden, dass die weltweite "MontagshabeneigentlichalleMuseengeschlossen-Verschwoerung" auch fuer Kyoto gilt und ich musste meine Plaene aendern. Handschuhe kaufen gehn oder so.:-)Immerhin fuehlte ich mich hier fitter, Yokohama ist mir nicht bekommen. Die Leute vom Hostel dort waren total nett und ich war noch auf ner Party mit eingeladen und so aber ich hab mich einfach nicht wohl gefuehlt. Das Hostel war ein sehr alter Kaikan. Ich hatte ein Minitatamimattenzimmer mit Futons (und sogar TV) was okay war, aber die sanitaeren Einrichtungen waren ein graus (da ist mein Bad in Fukuoka ein Luxustempel dagegen)und das Viertel schrecklich. Die Leute vom Hostel gehoeren dort einer Iniziative an die das Viertel, frueher ein Dockarbeiter Viertel, mit aller Gewalt versucht davor zu bewahren eine Slum zu werden. DerTeil Yokohama hatte seine besten Zeiten in den 60er Jahren....Aber es gab in der Stadt auch ein paar schoene Ecken, zum Beispiel am Hafen die RedBrickWarehouses. Und insgesamt ist die Stadt sehr westlich. Mit Tokyo ist es aber absolut nicht zu vergleichen! Tokyo ist ein Kosmos fuer sich und die einzelnene Viertel sind eigene Welten. (Bild: Shibuya)

Da findet man alles. Vom ehemaligen Schwarzmarkt in Ueno bis zum designten Roppongi, tolle Museen, irre Architetur und hinter allem steht der Fujisan. Aber dort leben-nein Danke. Mir wars ne Nummer zu gross. Aber mal wieder hinfahren auf jedem Fall. Ich hab meine 2 Museen am Tag angeschaut, bin meinen persoenlichen Marathon (Tokyo Marathon war am 17. da bin ich nach Kyoto unterwegs gewesen) gelaufen und hab mich immer wieder einfach treiben lassen. Zufaellig hab ich dann doch immer wieder die richtigen Laeden und Sehenswuerdigkeiten gefunden. Zum Beispiel einen Antiquitaeten Laden der lauter alte Textilien hatte. Gigantisch! Absolut "sugoi". Ich hab ein paar Fragen gestellt und meine Neugierde bekundet und als ich gesagt hab dass ich "senshoku" studiere ist die Besitzerin aufgesprungen zum Schrank gelaufen und hat zwei alte kimono in Kasuritechnik aus Hanf oder Ramie, geholt die der Hammer waren. Leider fuer mich unbezahlbar. Aber genial! In Ginza haette ich auch kimono kaufen koennen oder einen Obi ab 400.000Yen. Und neben den Touristen hat man doch auch einige Damen im Kimono gesehen. Ansonsten hat es von Chinesischen und Australischen Touris gewimmelt. (Stop-over auf dem Weg nach Norden zum Skifahren). Der Asakusa Tempel hat mich etwas abgeschreckt, total touristisch, so was bin ich aus Kyushu nicht gewoehnt. Schoen fand ich den alten Meji Schrein in Tokio; er liegt in einem "Urwald " , der einen zwingt erst mal zur Ruhe zu kommen ehe man den eigentlichen Schrein betritt. Und der Schrein an sich ist sehr schlicht. Den besten Blick ueber die Stadt hat man entweder vom Rathaus , als ich da war hat es geregnet und man hat nur erahnen koennen was was ist, oder vom City View im Mori Tower in Roppongi, da muss man zwar Eintritt zahlen, aber das Museum ist eh sehenswert und wenn man schon in den 52 Stock hochfaehrt!... An dem Tag war das Wetter perfekt: Klar und eine Sicht bis zum Fuji, dessen Gipfel nicht mal zu sehr in Wolken war (die weisse Kuppe...).Aal, was eine Tokio Spezialitaet ist hat ich leider nicht gegessen aber super leckeres Tempura. Der Fisch war wirklich frisch! In Yokohama hab ich in Chinatown gegessen. Bissle strange-chinatown, net das Essen. Das Viertel ist eine Welt fuer sich, aber ich hatte den Eindruck, dass es eine Welt fuer Touristen ist. (Food Entertainment)Es gibt eigentlich nur Restaurants und Restaurants und Restaurants und die haben alle das Gleiche auf der Karte, beschraenken sich also net auf eine Region oder so. Man wird ueberall fast schon reingezogen und dann ist der Service schlecht. Ist eben nicht japanisch.

Aber dafuer ist Kyoto so japanisch wie man es sich klischeehaft wuenscht und das nicht im negativen Sinne.
Alle Schreine und Tempe in Kyoto anschauen zu wollen ist glaub eine Lebensaufgabe. Ich hab mich ziemlich beschreankt, zumal ich ja schon einige gesehen hab. Die Stadt gefaellt mir super gut. Da die Strassen schachbrettartig verlaufen und relativ breit sind (jedenfalls die Hauptachsen-die anderen Strassen sind winzigst!)kann man immer irgendwo die Berge sehen. Touristen hats hier auch en Masse; schlimm war es bei der Besichtigung des Kaiserpalastes. Den koennen nur Nichtjapaner besichtigen und man darf nicht in die Gebaeude, wird aber in einer Gruppe, nach Voranmeldung mit Registierung durch das Gelaende geschleust.

Richtig toll war der Goldenen Tempel. Trotz des trueben Wetters, oder vielleicht gerade deshalb. Ein bisschen doof ist, das man fuer alles Eintritt zahlen muss und das nicht gerade wenig. Dafuer ist Bus fahren relativ guenstig mit dem Tagesticket. Textiles findet sich hier an jeder Ecke, die Stadt scheint nur aus Kunsthandwerk zu bestehen. Aber ja nicht ins HandicraftCenter gehen, das ist Ramsch und Touriabzocke und man muss sich glaub ein bisschen auskennen um dort einen guten Einkauf machen zu koennen. Die "antiquen" Obi und Kimono die dort angeboten wurden...drei mal so teuer wie die ich in Fukuoka auf dem Flohmarkt aufgestoebert hab. (Pssst Geheimtipp!)
Die ueblichen Souveniers sind die gleichen, die ich auch in Fukuoka einkaufen kann-dort sogar guenstiger.
Fortsetzung (Montag 25.Feb.)Nach einer Nacht auf der vergeblichen Suche nach der ueberall gelobten A-Bar, anschliessendem Karaoke mit einigen Australiern und einem Tag in Nara hat mich eine fiese Erkaeltung erwischt. Fuer meine Rueckfahrt hab ich mir dann was Gutes gegoennt und mein Nachtbusticket (fuer das ich zuvor ne Stunde den Schalter gesucht hab) zurueckgegeben und mir statt dessen ein teueres Shinkansen-Ticket gekauft. Doof halt, dass ich als registrierter Alien keinen Railpass kaufen kann, der haette sich gelohnt.

Nara, die alte Kaierstadt war schoen!

Die Tempel sind irre und der Park ist so schoen weitlaufig dass man um die unmengen HighSchool Kids einen Boden machen kann. Die sind eh mit Rehe fuettern und dabei "kawaii " schreien beschaeftigt, ehe sie zum Gruppenbild aufgestellt werden.
Im Nationlamuseum kann man als Studi fuer weniger Geld Buddha Statuen anschauen und wer ganz viel Geld hat, der kann alle Tempel und die Schatzhalle anschauen, denn fuer alles muss man extra Eintritt zahlen und immer 500yen das summiert sich dann doch.

Ich hab deshalb nur das Museum und den Toiji Tempel besucht, das groesste aelteste Holzgebaeude (?) mit dem riesen Buddha. Okay, so ein paar Schreine waren auch noch auf meinem Weg. Anschliessend bin ich (mal wieder durch Zufall) in einen Tabi-Laden gestolpert. Tabi sind diese "Ninja-Socken-Schuhe" mit der abgeteilten Zehe. Getragen werden sie von Bauarbeitern, Taenzern, Rikschafahrern... und jetzt dann von mir. Leider haben mir die gemusterten nicht gepasst..deshalb einfarbig, klassisch, blau.


Den letzten halben Tag in Kyoto hab ich mit einem Bummel durch die Einkaufsstrassen und den Markt verbracht, mir ein leckeres OBento gekauft und bin noch einmal durch Gion gelaufen.
Zwei Tage zuvor hatte ich in Gion ja das Glueck eine echte Geisha zu sehen. Wie ein Fabelwesen aus einer anderen Welt. Ich bin am fruehen Abend durch irgendwelche schmale Gassen gelaufen und da tippelt eine Geisha mit rotem Papierschierm auf auf mich zu, um kurz vor mir in einem Haus zu verschwinden.
Zum Weggehen ist Gion uebrigends nicht wirklich toll..ausser man will zu seinem Bier eine Frau serviert bekommen...
(zwei Strassen weiter blinken und laermen die Pachinkohallen...)


Jetzt hat mich also Fukuoka wieder mit seinem Aprilwetter (Schnee!!!)
Um ehrlich zu sein...ich zaehle die Tage und will die wenigen die mir noch bleiben nutzen um mich hier auf Kyushu noch ein bisschen umzuschauen. Aber erst mal muss ich mich gegen nen Mundschutz wehren! Wie war das mit dem Shouchu zur Desinfektion :-)